Ein Meilenstein – auch für kommende Generationen
Sie haben es sicher mitbekommen: Die neue Salzburger Mobilitätslösung ist nicht unumstritten. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass die Vorteile überwiegen. Dieses Projekt ist ein Meilenstein für den öffentlichen Verkehr im Flachgau, der Stadt Salzburg und im Tennengau – mit positiven Auswirkungen auf die gesamte Region.
Auf dieser Seite finden Sie die wichtigsten Argumente, die für dieses Projekt sprechen. Wir lassen aber auch bewusst die Gegner zu Wort kommen. Zugleich möchten wir betonen, dass ein weiterer Stillstand eine Gesamtverkehrslösung für den Großraum Salzburg nur teurer macht. Machen Sie sich also jetzt selbst ein Bild!
Vorteile
Eine gezielte Verkehrsberuhigung – unter Berücksichtigung der Anrainerverkehre – an verschiedenen Punkten in der Stadt dient auch der Priorisierung des Umweltverbundes (Bus, Bahn, Fuß- und Fahrradverkehr).
In der topografisch engen Lage der Altstadt zwischen Kapuziner- und Mönchsberg müssen sich die beiden Altstadtseiten mit der Salzach schon jetzt den knappen Platz aufteilen. Folglich ist die Schaffung einer verlässlichen, vom Individualverkehr und damit vom Stau unabhängigen Schienenachse die beste Möglichkeit, eine leistungsstarke „Öffi-Hauptschlagader“ für die Zukunft anzubieten.
Damit sinkt auch der Druck auf den Straßenraum, der derzeit vom Pkw-Verkehr dominiert wird und somit dem öffentlichen Verkehr, dem Fuß- und Radverkehr sowie einer möglichen Verkehrsberuhigung, Begrünung und Belebung den Raum wegnimmt.
Für eine zukunftsfitte Planung und Gestaltung des öffentlichen Verkehrs im Zentralraum Salzburg braucht es ein über alle öffentlichen Verkehrsmittel hinweg abgestimmtes Mobilitätskonzept. Neben der Stärkung der innerstädtischen Linien (Taktverdichtung, etc.), liegt ein weiterer Schwerpunkt auf den regional geprägten Schnellverbindungen im Zentralraum und in der Stadt Salzburg.
Man muss die Gesamtkosten auch unter dem Aspekt der Langfristigkeit betrachten – welche Vorteile diese Lösung also den Verkehrsteilnehmer:innen von HEUTE und jenen von MORGEN bringen wird. Die neue Salzburger Mobilitätslösung wurde von ausgewiesenen Expert:innen erarbeitet und ist darauf ausgelegt, auch in Zukunft modular zu wachsen.
Die Verlängerung der Lokalbahn zu einer neuen S-Bahn (S-LINK) ist keine rein innerstädtische Maßnahme. Sie verbindet Stadt, Land und Region. Auf der Strecke zwischen Lamprechtshausen bzw. Ostermiething durch die Innenstadt bis Hallein müssen die Fahrpläne keine hohen Reservezeiten beinhalten, da eine vom Individualverkehr ungehinderte Fahrt teilweise unterirdisch erfolgt. Durch diese verlässliche Pünktlichkeit können Anschlüsse optimal gesichert werden.
Großes Potenzial zeigen die prognostizierten Fahrgastzahlen für die Verlängerung der Lokalbank durch den S-LINK: Geht man von einer Bus- und Bahnverdichtung sowie von weiteren Maßnahmen wie der Parkraumbewirtschaftung in der Salzburger Innenstadt und dem Ausbau des S-Bahn aus, so prognostiziert die Studie der ZIS+P Verkehrsplanung 70.000 öffentliche Fahrten pro Tag und demnach 42.000 Fahrten mit dem S-LINK. Die dadurch eingesparten 136.000 PKW-km pro Tag entsprechen einer Strecke von circa drei Umkreisungen der Erde!
Erfolgt zusätzlich eine Verknüpfung mit dem ÖBB-Netz und werden Verkehrsäste wie die Messebahn mit in die Prognose aufgenommen, kann diese Zahl auf 119.000 öffentliche Fahrten und 91.000 Fahrten pro Tag mit dem S-LINK erhöht werden. Die dadurch eingesparten 219.000 PKW-km pro Tag entsprechen einer Strecke von circa 5 Umkreisungen der Erde!
Durch die unterirdische Trassenführung verlagert sich der Verkehr unter die Erde. Der zur Verfügung stehende Raum an der Oberfläche kann von allen Verkehrsteilnehmer:innen besser genutzt werden. Zudem werden die Zugänge zu Haltestellen sowie Querungen unterirdisch vereinfacht und sind somit unabhängig vom Straßenverkehr.
Durch die freiwerdenden Verkehrsflächen eröffnen sich neue Möglichkeiten für eine attraktive, innovative Stadtraumgestaltung. Weiters können Grün- und Aufenthaltsflächen gestaltet werden, um einer Überhitzung der Stadt entgegenzuwirken (Schwammstadtprinzip).
Mit der Verlegung der Reisebus-Terminals aus der Paris-Lodron-Straße sowie aus Nonntal hin zur Messe und nach Salzburg-Süd wird die Anzahl der Reisebusse in der Salzburger Innenstadt drastisch verringert. Durch die optimale Anbindung dieser Terminals an den öffentlichen Verkehr (in erster Linie an den S-LINK und die Messebahn) können Tagestourist:innen schnell und staufrei in die Altstadt gelangen.
Wenn man bedenkt, dass jährlich rund 6,5 Millionen (!) Tagestourist:innen ohne Übernachtung in die Stadt hinein- und hinausfahren, gewinnt diese Maßnahme umso mehr an Bedeutung.
Nachteile
Die geplante Verlängerung der Lokalbahn, die teilweise unter der Erde verlaufen soll, setzt eine größere Investition voraus. Eine Kosten-Nutzen-Analyse (NKA nach RVS-Richtlinie), die vom Klimaschutzministerium (BMK) bestätigt wurde, zeigt jedoch klar, dass die Vorteile die Kosten überwiegen. Der Bund hat sich außerdem bereit erklärt, 50 % der Kosten zu übernehmen, was die finanzielle Belastung für Stadt und Land deutlich senkt. Insgesamt wird der Bund zwischen 1 und 1,5 Milliarden Euro in die Region Salzburg investieren. Falls das Projekt nicht wie geplant umgesetzt wird, geht diese finanzielle Unterstützung verloren.
Ein Infrastrukturprojekt dieser Größenordnung hat zudem eine Wirkungsdauer von ca. 100 bis 150 Jahren und stellt somit eine langfristige Investition in die Zukunft Salzburgs dar. Dadurch reduzieren sich zukünftig unter anderem folgende Kosten:
- Gesundheitskosten: Weniger Verkehr und bessere Luftqualität führen zu geringeren Gesundheitskosten.
- Klimakosten: Weniger Emissionen bedeuten ein schnelleres Erreichen der Klimaziele von Stadt, Land und Bund.
- EU-Strafzahlungen: Durch die Einhaltung von Umweltstandards entfallen mögliche Strafzahlungen.
Darüber hinaus hat der Standortanwalt das erste Teilprojekt (vom Lokalbahnhof bis Mirabell) positiv bewertet – insbesondere die neue Umsteigemöglichkeit in Mirabell. Laut dem Economica Institut für Wirtschaftsforschung werden allein durch das erste Teilprojekt „Salzburg Lokalbahnhof bis Mirabellplatz“ etwa 2.000 Arbeitsplätze in Salzburg gesichert. Für jede 100 Arbeitsplätze, die direkt durch den Bau entstehen, werden zusätzlich 88 neue Arbeitsplätze in Österreich geschaffen, davon 55 in Salzburg.
Quellen:
https://www.s-link.at/downloads/ (Wirtschaftlichkeitsberechnung: NKA)
https://www.s-link.at/s-link-erhaelt-konzession/
https://www.s-link.at/s-link-hintergruende-zu-nutzen-und-kosten/
https://www.s-link.at/s-link-studien-unterstreichen-notwendigkeit-und-nutzen/
Während des Baus der neuen unterirdischen Trasse und die Erweiterung der Lokalbahn kann es vorübergehend zu Beeinträchtigungen kommen. Dazu gehören:
- Verkehrsbeeinträchtigungen: Während der Bauarbeiten kommt es im Bereich der Rainerstraße zu Einschränkungen im Straßenverkehr. Der Querverkehr über das Nelböck-Viadukt, die Markus-Sittikus-Straße und die Auerspergstraße ist weiterhin möglich.
- Lärm: Der Schutz der Anrainer:innen während der Bauphase der Lokalbahnerweiterung hat hohe Priorität. Um Belastungen so gering wie möglich zu halten, wurden umfangreiche Schutzmaßnahmen vorbereitet. Die Regelarbeitszeit beträgt Montag bis Freitag 06:00 bis 19:00 Uhr. Von 06:00 bis 07:00 Uhr, 12:00 bis 13:00 Uhr und 18:00 bis 19:00 Uhr werden lärmintensive Tätigkeiten vermieden. An Samstagen, Sonntagen und Feiertagen finden keine Arbeiten statt.
- Vorübergehende Änderungen bei den öffentlichen Verkehrsmitteln: Der öffentliche Verkehr wird während den Arbeiten des ersten Bauabschnittes von der Rainerstraße in die Schwarzstraße verlegt.
- Einschränkungen für Gewerbetreibende und Anwohner:innen: Während der gesamten Bauzeit werden die Einschränkungen für Gewerbetreibende und Anwohner:innen so gering wie möglich gehalten. Ein genauer Bauablaufplan stellt sicher, dass alle Gebäude während der Bauarbeiten zugänglich sind. Für die Rainerstraße und den Mirabellplatz wird es Querungen für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen geben.
- Schranne: Die Schranne wird auch während der Bauphase des Projektes weiterhin stattfinden. Um den ungestörten Marktbetrieb sicherzustellen, soll das Marktgebiet während des Baus im Bereich der Franz-Josef-Straße erweitert werden. Die Lösung hat sich bereits während des Baus der Mirabellgarage im Jahr 1975 gut bewährt.
Wir sind uns der möglichen Beeinträchtigungen bewusst und setzen alles daran, die Auswirkungen auf Anwohner:innen, Anrainer:innen und den Verkehr so gering wie möglich zu halten.